Kanal durchs Bernecktal kann kommen
Land fördert Anschluss der Kläranlage Tennenbronn an die Kläranlage Schramberg

Regierungspräsident Carsten Gabbert hat Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr heute zwei Zuwendungsbescheide übergeben. Insgesamt 1,4 Millionen Euro erhält die Stadt für die ersten beiden von insgesamt vier Bauabschnitten, um die Kläranlage in Tennenbronn still zu legen und den Kanal durchs Bernecktal für den Anschluss an die Gemeinschaftskläranlage in Schramberg zu bauen.
Schramberg. Die Gesamtkosten für diese Bauabschnitte liegen bei etwa 5,18 Millionen Euro. An den Kosten beteiligen sich auch St. Georgen, Lauterbach und Hardt. Gabbert lobte die hervorragende Infrastruktur bei Wasser, Abwasser und Stromversorgung in Deutschland. Aber gerade die Abwasserreinigung stelle „eine große Herausforderung“ dar. Da sei „richtig viel Arbeit, Investitionen und Know-how“ nötig. Er lobte die interkommunale Zusammenarbeit bei der Kläranlage.
„Wir sehen in diesem Projekt eine gute Gelegenheit, die Stadt Schramberg und die beteiligten Gemeinden bei der Realisierung ihrer Umweltziele zu unterstützen“, meinte Gabbert mit Blick auf die Kläranlagenpläne. Durch die Kombination aus umweltfreundlicher und wirtschaftlicher Lösung leiste man einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region.

30 Millionen insgesamt
Das Gesamtprojekt werde etwa 30 Millionen Euro kosten und sei eines der bislang größten Projekte für Schramberg im Abwasserbereich, so Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Gabbert wies darauf hin, dass diese Kosten der Gebührenzahler zu tragen habe.
„Von einer fortschrittlichen, zentralen und effizienten Entsorgung des Abwassers profitieren die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Umwelt. Ich freue mich daher, dass wir als Land den Anschluss der Kläranlage Tennenbronn an die größere und modernere Kläranlage Schramberg finanziell unterstützen können“, teilte Umweltministerin Thekla Walker aus Stuttgart laut einer Pressemitteilung mit.
Aus einem Strukturgutachten geht hervor, dass die Stilllegung der kleineren Kläranlage Tennenbronn verbunden mit dem Anschluss an das städtische Kanalnetz in Schramberg wirtschaftlich und gewässerökologisch sinnvoll ist. In den ersten beiden Bauabschnitten wird die Stadt einen etwa sechs Kilometer lange Kanal bauen. Das Regenüberlaufbecken Bühlhof erhält eine zweite Mess- und Drosselstrecke.

Vorteile für alle
Die geplante Stilllegung der kleinen Kläranlage in Tennenbronn und der Anschluss an die moderne Kläranlage in Schramberg biete mehrere Vorteile. Einerseits werde die Wasserqualität in der Schiltach verbessert. Die Kläranlage in Schramberg verfüge über bessere Technologien und Kapazitäten. Auch rechnet der Leiter der Stadtwerke Schramberg Peter Kälble damit, dass die Kläranlage wirtschaftlicher betrieben werden könne. „Wir machen aus zwei Betriebsstätten eine.“ Das sei auch für das Personal besser.
Der Abteilungsleiter Tiefbau Konrad Ginter berichtete, man habe die Ausschreibungen für die ersten beiden Bauabschnitte bereits abgeschlossen, die Vergabe soll im November im Ausschuss für Umwelt und Technik erfolgen. Mit dem Kanalbau werde im Frühjahr 2026 begonnen Ziel sei, die Kläranlage bis 20230 zu erweitern und 2032 die Tennenbronner Kläranlage zurück bauen zu können.
In Sachen Radweg durchs Bernecktal allerdings hatte Eisenlohr keine gute Nachricht. da bleibe das Land bei seiner ablehnenden Haltung. Die Strecke werde nicht ins landesweite Radwegenetz aufgenommen.
Im Anschluss an den Übergabetermin hat sich Regierungspräsident Gabbert noch ins Goldene Buch der Stadt Schramberg eingetragen.
